Silas 5 Monate // Maulkorb-Gewöhnung I
Silas ist nun groß genug, um halbwegs in meine vorhandenen Maulkörbe zu passen und so habe ich ganz spielerisch damit angefangen, ihn ans Tragen eines Maulkorbs zu gewöhnen. Ich möchte, dass dieser einfach ein weiteres Stück Equipment wird, das er bei Bedarf genauso selbstverständlich tragen kann wie Halsband, Geschirr oder Mantel. Das Grundprinzip der Gewöhnung ist einfach: Mit Maulkorb auf der Nase passieren viele tolle Sachen: Es gibt Zuneigung, viel Lob und Leckereien! Sobald der Maulkorb wieder ab ist, hören all diese angenehmen Sachen schlagartig auf. Das führt ganz schnell dazu, dass es für Silas erstrebenswert wird, den Maulkorb zu tragen, weil er diese ganzen schönen Sachen ja gerne haben möchte. Und schwuppdiwupp ist der Maulkorb positiv belegt und er steckt freiwillig die Nase rein!
Der nächste Schritt wird dann sein, dass er ihn etwas länger trägt und sich auch mal damit bewegt, z.B. im Rahmen einer Futtersuche, kleiner Übungen oder dann auch streckenweise auf einem normalen Spaziergang. Aber vorher werden wir noch einige Male die Übung wiederholen, die ihr im Video seht!
Kurz noch zur Sache an sich: Ich bin der Ansicht, dass jeder Hund es kennen sollte, einen Maulkorb zu tragen, denn es kann immer mal Situationen geben, in denen das notwendig ist. Zum Beispiel ist es in vielen öffentlichen Verkehrsmitteln Pflicht, dass der Hund einen Maulkorb trägt oder es muss zumindest einer mitgeführt und bei Aufforderung aufgezogen werden. Es kann auch einfach sein, dass der Hund schwer verletzt ist und beim Tierarzt vor Schmerzen um sich beißt und abgesichert werden muss. Dann noch erstmals einen Maulkorb aufgezogen zu bekommen trägt ganz sicher nicht zur Entspannung der Situation bei.
Die häufigste Situation in der meine Hunde einen Maulkorb tragen ist der Sozialkontakt mit Kundenhunden, denn dabei ist mir wichtig, dass ich auch Situationen mit Konfliktpotential laufen lassen und in Ruhe ansehen kann, ohne mir Sorgen um mögliche Verletzungen machen zu müssen, falls es mal scheppert. Gerade dann, wenn ich einen fremden Hund noch nicht gut einschätzen kann, ist mir diese Absicherung sehr wichtig und führt erfahrungsgemäß auch bei den Zweibeinern dazu, dass man Gespräche unter Hunden, die nicht nur aus Spiel und Spaß bestehen mit mehr Ruhe beobachten kann.
Silas gruselt sich zum ersten Mal so richtig vor einem Außenreiz - hier einer Kuhherde - und ich zeige euch, wie ich damit umgehe, damit er positiv aus der Situation geht.