Der Abschied von Sam - Ende einer Ära und der Start in ein neues Kapitel
Mich von Sam zu verabschieden war wohl einer der schwersten Prozesse meines Lebens. Wie wichtig er für mich war kann ich gar nicht richtig in Worte fassen. Er war einfach mein Sam.
Darum bin ich unendlich dankbar für die lange Zeit, die er jetzt noch bei mir war, denn der härteste Teil des Trauerprozesses ist bereits abgeschlossen. Der hat schon im Herbst und Winter stattgefunden. Der Schock nach der Diagnose, zu sehen wie schnell er abbaut und dass er wahrscheinlich nicht mehr viel Zeit haben wird - das hat mich richtig kalt erwischt. Aber jedes Mal, wenn mich dieser tiefe Schmerz und die Angst vor einem Leben ohne Sam gepackt hat, konnte ich zu ihm gehen, mich in seinem Fell ausweinen und mich von ihm trösten lassen. Ich merke jetzt erst, was für ein unglaublich wertvolles Geschenk diese Zeit war.
Ihn jetzt wirklich gehen zu lassen tut immernoch unendlich weh und es gibt keine Sekunde, in der er nicht fehlt. Aber es erschlägt mich nicht so, wie es das vor einem guten halben Jahr noch getan hätte. Sam’s letzte große Lektion für mich war “Akzeptanz und Loslassen” und wie immer hat er mich meisterhaft da durch begleitet und mich auf diesen Moment vorbereitet.
Jetzt überwiegen langsam die schönen Erinnerungen und viele Träne sind schon gepaart mit einem Lächeln. Ich bin so froh, dass er da war! Ohne ihn wäre ich nicht die, die ich heute bin.
Jetzt beginnt ein neues Kapitel für die Mädels und mich - eines ohne die zwei Jungs, mit denen alles angefangen hat. Aber wir werden nicht lange ein reiner Weiberhaushalt bleiben, denn gleich fahre ich zum zweiten Mal in die Nähe von Ingolstadt, wo gerade unser neuer Bub wohlbehütet bei einer tollen Züchterin aufwachsen darf, bevor er dann in zwei Wochen bei uns einzieht.
Es ist ein bisschen so, als hätte Sam gesagt: “Die Nachfolge ist gesichert! Mein Job hier ist getan und jetzt kann ich guten Gewissens gehen.” Und auch wenn ich mir gewünscht habe, dass der kleine Mann den besten Welpenonkel der Welt noch kennenlernen darf, so ist es wahrscheinlich trotzdem besser, dass Sam vor seinem Einzug gegangen ist. Er hätte keine Energie für einen Jungspund mehr gehabt und so habe ich noch etwas Zeit, um seinen Verlust zu verarbeiten, bevor ich mich dann voll und ganz auf meine neue Aufgabe konzentrieren darf.
Sam, danke, dass du da warst und mir so viel beigebracht hast! “Frodo wäre ohne Sam nicht weit gekommen.”
Ich liebe dich!