Nr. 6 - Gedankenlesen beim Hund
Wusstet ihr, dass man die Gedanken eines Hundes an seinem Körper ablesen kann? Das ist eigentlich gar keine Kunst, wenn man einmal ein paar Grundsätze verstanden hat. Leider ist der Begriff „Körpersprache“ dabei aber ziemlich missverständlich. Unsere Menschensprachen bestehen schließlich aus Wörtern, die wir bewusst zu Sätzen formen, um Aussagen zu treffen oder Fragen zu stellen.
Körper“sprache“ dagegen ist einfach ein ehrlicher Ausdruck unseres Innenlebens, also unserer Gedanken und Gefühle, die sich größtenteils unbewusst in unseren Bewegungen und unserer Körperhaltung widerspiegeln. Genauso ist das bei allen Lebewesen und natürlich auch bei unseren Hunden. Wir können natürlich so offensichtliche Sachen erkennen wie verschiedene Rutenstellungen und -bewegungen, aber es geht auch noch viel genauer und subtiler. Wie bewegt sich ein Hund? Weich und flüssig oder eher steif, abgehackt? Wie viel Spannung steckt im Hundekörper? Sieht er sich nur locker über die Schulter nach einem Reiz um oder zieht die Spannung seinen ganzen Körper mit? Wohin verlagert er sein Gewicht? „Fällt“ er seinen Gedanken hinterher oder kann er sich zurücknehmen, sich beherrschen? Wo denkt er überhaupt hin? Und mit welchem Mindset? Wird die Mimik fest oder bleibt sie weich? Wohin bewegen sich seine einzelnen Pfoten?
Die ersten Ansätze eines Gedankens sind häufig ja nicht mehr als ein Blick, eine minimale Muskelanspannung oder Gewichtsverlagerung. Und je feiner wir diese Kleinigkeiten wahrnehmen, umso eher und präziser können wir darauf reagieren, z.B. mit einem Click und einer Belohnung oder mit einer körpersprachlichen Einschränkung oder Korrektur.